2023 GALERIE

Mit diesen Werken bin ich zurück zu meinen künstlerischen Anfängen gegangen: der Fotografie. Früher war es die Landschafts-fotografie, das Dokumentieren und Festhalten meiner Reisen. Irgendwann wurde es mir zuviel, immer die ganze Ausrüstung mitzuschleppen und meine Reisen nur durch den Sucher der Kamera wahrzunehmen. Ich kehrte der Fotografie den Rücken zu.


Mit dem Aufkommen der Smartphones wurde es sehr einfach, eine Kamera immer dabeizuhaben. Die Technik machte schnell grosse Fortschritte, und die Qualität der Handykameras wurde immer besser. Seit einigen Jahren nehme ich damit regelmässig Fotos auf. Sie dienen mir als Schatzkammer für mein kreatives Denken und Sehen.

Mit meinem neuen Projekt "digital/photo" verwende ich diese Fotos nun direkt als visuelles Material, um damit Neues zu erschaffen. Dabei wird aus über 14000 Fotos gezielt eine Auswahl getroffen. Diese Bilder werden dann digital mehrfachbelichtet, also sie werden quasi übereinandergelegt. Dabei werden neue Bilder erschaffen und spannende Geschichten entstehen. Auch hier ist es meine stete Suche nach vielschichtigen Texturen, in diesem Fall optische und inhaltliche.


Werden bei der Auswahl der Fotos die Parameter "Ort" und "Zeit" eng begrenzt, entstehen faszinierende visuelle Konzentrate eines bestimmten Ortes zu einer bestimmten Zeit.

Diese Arbeiten basieren auf meinem bekannten technischen Aufbau der haptischen Texturen. Die Idee war, ein florales Ereignis zu schaffen. Also nicht die detailgenaue Umsetzung einer Pflanze oder Blüte. Sondern basierend auf der Realität eine freie, spielerische Erschaffung eines Blütenzaubers, der viele Möglichkeiten zur eigenen Interpretation offen lässt.

Diese Serie beinhaltet die Erforschung der Kombination aus haptischen, optischen und inhaltlichen Texturen. Dabei wurden die Grenzen betreffend Material, Design und Inhalt bewusst ausgelotet. 

Bei dieser Serie zog ich mich auf mein bekanntes und vertrautes Terrain der haptischen Texturen zurück. In turbulenten Zeiten gibt mir das als Künstler eine Sicherheit für mein Schaffen.

Das Thema behandelt die Umbrüche im Leben. Der vermeintlich stabile Boden ist in steter Bewegung und ändert sich. Das, worauf wir stehen, ist labiler als wir denken. Es bilden sich Risse und Aufbrüche. Abgründe tun sich auf, Umwälzungen finden statt. Der Vergleich mit der Plattentektonik auf und in der Erdkruste drängt sich auf. Doch aus diesen starken und oft auch schmerzhaften Prozessen kann und wird Neues entstehen.

Zeichnerische Elemente sind in meiner Kunst bis anhin nicht sehr präsent. Es motivierte mich daher, auch diesen Aspekt in meine Arbeiten zu integrieren. Ich betrat also Neuland.

Der Entstehungsprozess war deshalb stark geprägt durch innere Spannungen und Gedankenwelten. Unsicherheiten, Ängste und Zweifel waren meine Begleiter. Alte Bekannte also, die die meisten Kunstschaffenden sehr gut kennen. Durch die zeichnerische Auseinandersetzung mit diesen inneren Kämpfen konnte ich diesen eine Form, oder eben ein Gesicht geben. 

Haptische und optische Texturen spielen in meiner Malerei eine grosse Rolle. Texturen geben den Bildern Komplexität und Tiefe, im direkten und übertragenen Sinn.

Seit einiger Zeit frage ich mich, ob es nebst den haptischen und optischen Texturen noch andere Formen von Texturen gibt.

Um den Bildern Komplexität und Tiefe zu geben, kann auch der Inhalt eines Bildes eine Rolle spielen. Also was sagt das Bild aus, was für eine Geschichte erzählt es, und was löst es beim Betrachter aus. Ich bezeichne dies als «inhaltliche Texturen».

Bei den nachfolgenden Arbeiten liegt der Fokus auf diesen inhaltlichen Texturen. Diese sind eine Ergänzung zu den optischen und haptischen Texturen, welche sich meist automatisch durch den Schaffensprozess ergeben.

Share by: